Nachrichten und Informationen aus der Barlachstadt Güstrow

Baufortschritt Gleviner Straße 10

Foto: Ansicht Gleviner Straße von 2005

Foto: Ansicht Grepelstraße von 2005

Foto: Ornamenttafel an Fassade Gleviner Straße

Foto: Hofansicht - Fachwerk-Durchfahrtshaus in der Grepelstraße

Foto: Hofansicht - Vorderhaus mit Flügel

Planung mit Farbvorschlag

Die historischen Straßenzüge in der Altstadt von Güstrow sind mit vielen einmaligen, architektonischen und geschichtsträchtigen Bauten aus unterschiedlichen Zeitepochen bebaut. Einige Häuser unter ihnen zeigen erst bei näherem Hinsehen ihre Einmaligkeit, vor allem durch ihre unterschiedlichen Bauformen, Gliederungen und Verzierungen. Zu diesen Gebäuden zählt auch die Gleviner Straße 10/Ecke Grepelstraße 17, die bei den Güstrower Bürgern auch als Stift Bethlehem bekannt ist.
Die Bebauung der großen Liegenschaft erfolgte bereits im frühen 17. Jahrhundert durch die Errichtung eines Renaissance-Giebelhauses mit einem massiven Flügel an der Grepelstraße. Ende des 18. Jahrhunderts wurde an der Grepelstraße in Verlängerung des Flügels das zweigeschossige Fachwerk-Durchfahrtshaus angebaut. In der Zeit um 1850 erhielt das Haus durch Umbaumaßnahmen seine jetzige Gestalt in Form einer neogotischen Fassadenansicht. Aus dieser Zeit sind noch die Fenster, Türen und das Treppen­haus erhalten. Die Straßenansicht ist mit stark verzierten Putzelementen an der Gleviner Straße versehen, wobei jedes Geschoss individuell gestaltet wurde. Hervor­zuheben sind neben den vielseitigen horizontalen Gliederungselementen die Ornamenttafel mit der Inschrift „Soli deo gloria anno 1618“ (übersetzt „Dem alleinigen Gott die Ehre Anno 1618“) sowie die im Eckbereich befindliche Sandsteinfigur.
Seit einem Jahr sind die jetzigen Eigentümer des Hauses dabei, das Gebäude aus seinem Dornröschenschlaf zu wecken.
Das ehemals im Eigentum der Kirche befindliche Grundstück wurde bis Ende der 90-er Jahre noch teilweise als Sucht­beratungsstelle und zu Wohnzwecken genutzt. Danach stand das Grundstück jahrelang leer, bevor nach zweimaligen Eigen­tümerwechsel eine Sanierung und Modernisierung der Bau­substanz erfolgreich begonnen werden konnte. Die Planung und Durchführung erfolgt durch das renommierte Architektur­büro Kruse & Fliege aus Güstrow.
Ziel der Bauherren ist eine Vollsanierung und Wiedernutz­barmachung der bestehenden Hauptgebäude unter Bei­behaltung der historischen Ansichten und der erhaltenswerten Bausubstanz zu einem den heutigen Anforderungen ent­sprechenden Wohnhaus mit 12 Wohneinheiten. Aufgrund der schmalen Gebäudetiefe in der Grepelstraße und der Optimierung der Raumzuschnitte sollen die geplanten Wohnungen künftig über 2 separate Treppenanlagen erschlossen werden.
Bei der Sanierung soll Wert darauf gelegt werden, erhaltenswerte und denkmalgeschützte Materialien und Bauteile zu bewahren, damit die bauliche Geschichte des Gebäudes im Wandel der Zeit auch künftig ablesbar bleibt. Diese Bauteile und -elemente wurden im Zuge der ersten Bauphase fachgerecht ausgebaut und eingelagert, so dass diese nach der Aufarbeitung als Zeitzeuge wieder ihren alten Platz einnehmen werden. Aber nicht alle Bauteile können wiedergenutzt werden. Während der Bauausführung sind Schäden, die durch Hausschwamm verursacht worden sind, ans Tageslicht gekommen, die in der Planungsphase in dem Umfang nicht erkennbar waren. Der Hausschwammbefall hat zu einem hohen Zer­störungsgrad vieler Holzbauteile und -elemente geführt. Die gegenwärtige Sanierungsphase befasst sich noch im Vorderhaus (Gleviner Straße) mit der Lokalisierung, Aufnahme und Beseitigung dieser Schäden.
Am weitesten ist der Baufortschritt in der Grepelstraße zu sehen. In dem Gebäudeteil sind schon die neuen Grundrisse der Wohnungen erkennbar. Im Juni sollen die ersten Fenster eingebaut werden. Gemäß des Bauablaufplanes soll das Gebäude voraussichtlich im Dezember 2016 fertig gestellt sein.
Die Sanierung dieses Einzeldenkmals wird mit Hilfe von Städtebaufördermitteln in Höhe von ca. 1,03 Mio. € unterstützt.

 

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